Wie in allen Lebensbereichen, kann der Körper auch bei sporttreibenden Menschen durch Schmerzen auf sich aufmerksam machen. Das kann ein akuter Schmerz sein, der einen völlig überraschend trifft, oder ein chronischer, der recht harmlos anfängt und sich bei Nichtbeachtung im Lauf der Zeit zu einem handfesten Problem auswächst.
Schmerz erfüllt eine wichtige Funktion
Da Sportler diese ersten Anzeichen gerne ignorieren, sind solche „verschleppten“ Krankheitsprozesse gar nicht so selten, vor allem bei den Herren der Schöpfung. Frauen nehmen Signale ihres Körpers anscheinend nicht nur besser wahr, sie handeln auch entsprechend. Und eben dazu will uns der Körper ja auch veranlassen. Doch was geschieht eigentlich in unserem Körper, wenn’s wieder einmal irgendwo weh tut? Die Antwort darauf ist einleuchtend: Schmerz erfüllt im Organismus eine wichtige Funktion. Als Warnsignal zeigt er an, dass und wo etwas in unserem Inneren nicht stimmt. Nicht umsonst besteht eines der Hauptprobleme bei der Versorgung Querschnittgelähmter in deren Schmerzunempfindlichkeit. So kann es passieren, dass Erkrankungen in den von der Lähmung betroffenen Bereichen viel zu spät und eher zufällig entdeckt werden.
Obwohl jeder von uns in seinem Leben hin und wieder mit Schmerzen konfrontiert wird, sind die Ursachen für dieses Phänomen bis heute nicht wirklich zufriedenstellend geklärt. Nach heutigem Kenntnisstand gelten als wichtigste Schmerzauslöser Histamin, Serotonin, Kalium und die Arachidonsäure. Letztere ist verantwortlich für den Entzündungsprozess, der an der betroffenen Stelle abläuft. Beim Abbau dieser Säure entstehen u.a. Prostaglandine, die wiederum die Empfindlichkeit der Schmerzrezeptoren heraufsetzen.
Chronische Schmerzen gehören in ärztliche Behandlung
Wie bei einer Allergie, die ja auf einer an sich sinnvollen Reaktion des Immunsystems beruht, kann es auch bei diesem Prozess zu einer „überschießenden“ Reaktion kommen, z.B. zu einer starken Ödembildung, die in keinem Verhältnis zur Schwere der Verletzung steht. Das Ödem, dessen Aufgabe es eigentlich ist, das betroffene Gewebe zu schützen, behindert dann den Heilungsverlauf.
Chronische Schmerzen gehören immer in ärztliche Behandlung. Auf keinen Fall sollte man an sich selbst herumdoktern oder unkontrolliert Schmerzmittel einnehmen. Wer unter dem Einfluss von schmerzunterdrückenden Medikamenten trainiert, riskiert seine Gesundheit und bei Dauermissbrauch sogar chronische Schäden. Vor allem die Nieren können den regelmäßigen Griff zur Pille sehr übelnehmen.
In besonders hartnäckigen Fällen kann der Erfolg aber auch bei entsprechender medizinischer Versorgung auf sich warten lassen. Der Grund dafür: Zahlreiche Trainingsverletzungen treten in Geweben auf, die über das Gefäßsystem nur unzureichend versorgt werden. Der Stoffwechsel in diesen Bereichen, z.B. Sehnen, Knorpel und Knochen ist im Vergleich zum Muskelstoffwechsel deutlich träger. So erklärt sich der oft sehr langwierige Heilungsprozess. Nicht selten flackert eine Entzündung immer wieder auf und treibt die Betroffenen zur Verzweiflung.
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