Im Alltag wird ein fester Händedruck gerne mit einem starken Selbstvertrauen und anderen Persönlichkeitsmerkmalen in Verbindung gebracht. Doch die Griffkraft ist mehr als nur ein Indikator für die psychische und physische Stärke eines Menschen. Sie hat sich als ein bemerkenswert zuverlässiger Prädiktor für die allgemeine Gesundheit und sogar die Lebenserwartung erwiesen. Zahlreiche Untersuchungen, darunter auch umfassende Literaturübersichten, kommen zu dem Ergebnis, dass die Messung der Handgriffkraft ein geeignetes Instrument zur Vorhersage der Mortalität bei Personen ab dem 50. Lebensjahr ist. Interessanterweise bestätigte die Signifikanz dieser Messung bei beiden Geschlechtern in 92,6% der Studien.
Kraft ist gut für die Lebensqualität
Aber warum ist die Griffkraft so wichtig? Zunächst einmal kann eine schwache Griffkraft ein Frühindikator für eine Reihe von Krankheiten sein, darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen und sogar Krebs. Darüber hinaus ist eine starke Griffkraft oft ein Zeichen für eine gute Muskulatur und allgemeine Fitness, was zu einer höheren Lebensqualität führt. Eine weitere Studie hat gezeigt, dass eine hohe Griffkraft positiv mit der Lebensqualität bei älteren Erwachsenen assoziiert ist und dass Muskelschwund bei Männern negativ mit der Lebensqualität assoziiert ist.
Die Vorteile einer trainierten Muskulatur gehen jedoch über eine starke Griffkraft hinaus. Eine gut entwickelte Muskulatur erleichtert alltägliche Aktivitäten und fördert die Unabhängigkeit im Alter. Sie stärkt auch die Knochen und kann das Risiko für Osteoporose reduzieren. Darüber hinaus sind Muskeln metabolisch aktiver als Fettgewebe und helfen, den Grundumsatz zu erhöhen, was die Gewichtskontrolle erleichtert.
Auf den Punkt gebracht kann man daher durchaus sagen, dass die Griffkraft ein einfacher, aber aussagekräftiger Indikator für die allgemeine Gesundheit und Lebenserwartung ist. Durch regelmäßiges Training und einen aktiven Lebensstil kann beides verbessert werde. Allerdings gilt natürlich besonders für ältere Menschen, die ein Training aufnehmen, nach wie vor die Regel, sich zuvor einem gründlichen medizinischen Check-up zu unterziehen und beim Training auf eine gute Betreuung Wert zu legen.