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Der menschliche Körper macht zwar im gesunden Zustand einen relativ festen und kompakten Eindruck, doch er besteht zu einem erheblichen Teil aus Flüssigkeit. Gut zwei Drittel unseres Körpers ist Wasser. Es befindet sich überall: vor allem das Bindegewebe ist sehr „durstig“. Gut die Hälfte der Körperflüssigkeit wird allein hier gebunden.

Die Aufgabe des Blutes

Die Aufgabe dieser Flüssigkeit zur Aufrechterhaltung der optimalen Körpertemperatur ist zwar eine wichtige, aber beileibe nicht die einzige. Es spült die Nährstoffe zu den Zellen und nimmt auf dem Rückweg die Stoffwechselabbauprodukte mit, die dann über die Nieren mit dem Urin ausgeschieden werden können. Das ist doch die Aufgabe des Blutes, habt ihr wahrscheinlich in der Schule gelernt. Stimmt. Aber auch das besteht natürlich zum größten Teil aus Wasser, und es reagiert besonders ungehalten auf einen Mangel an diesem wichtigen Element. Da der Anteil der festen Stoffe gleich bleibt, wird das Blut dicker. Ganz so, als würde man einer Farbe, die laut Herstellerangabe mit 5 l Wasser angerührt werden müsste, nur 3 l hinzugeben. So wie nun bei der Farbe die Streicheigenschaften beeinflusst werden und ein gleichmäßiges Verteilen des dicken Farbbreis kaum noch möglich ist, so verändern sich beim Blut durch den Flüssigkeitsmangel die Fließeigenschaften. Das Blut fließt langsamer und kann seiner Aufgabe, der Versorgung von Muskulatur und Organen mit Nährstoffen und Sauerstoff, nicht mehr richtig nachkommen.

Folgen bei größerem Flüssigkeitsmangel

Um Flüssigkeitsdefizite zu provozieren, die sich akut auf die Leistungsfähigkeit auswirken, muss nicht einmal durch die Wüste marschieren. So etwas geschieht auch in unseren Breitengraden jeden Tag. Schon Flüssigkeitsverluste von etwa 2 Prozent des Körpergewichts machen sich nachhaltig bemerkbar. Bei einem Körpergewicht von 70 kg sind das nur 1,4 l. Eine Menge, die man bei einem etwas härteren Training im Sommer ganz schnell ausschwitzen kann. Jetzt muss der ohnehin schon stark belastete Blutkreislauf noch versuchen, das dickere Blut weiter zu pumpen. Was macht er? Ganz klar: Je größer der Widerstand, desto mehr Kraft muss eingesetzt werden. Der Blutdruck steigt. Doch dabei bleibt es nicht. Weitere Folgen bei noch größerem Flüssigkeitsmangel können allgemeine Schwächegefühle, Leistungsabfall, Krämpfe, Übelkeit, Schwindel und Kopfschmerzen sein.
Daher ist es auch aus gesundheitlicher Sicht wenig sinnvoll, sein Training an extrem heißen Tagen in der prallen Mittagssonne im Outdoor-Bereich zu absolvieren. Das ist nur etwas für Hochleistungssportler, die sich auf einen Wettkampf vorbereiten, der unter derart extremen Bedingungen stattfindet. Das gilt natürlich nicht nur beim Muskeltraining, sondern auch für Ausdauerbelastungen im Freien. Wer ausgerechnet im Sommer einen Marathon unter südlicher Sonne eingeplant hat, der muss seinen Organismus natürlich auch in der Vorbereitung regelmäßig vergleichbaren Bedingungen aussetzen, um seine Anpassungsfähigkeit nicht erst am Wettkampftag auf die Probe zu stellen. Die Frage ist nur, ob ein Freizeitsportler seinen Körper derartigen Torturen aussetzen sollte. Außerdem nimmt mit zunehmendem Alter der Flüssigkeitsgehalt ohnehin ab.

Bis zu 2 l und mehr pro Stunde.

Obwohl es sich dabei um einen natürlichen Vorgang handelt, bleibt dies nicht ohne Folgen für die Leistungsfähigkeit. Auch so gehen längere Trainingseinheiten immer mit einem deutlich erhöhten Flüssigkeitsbedarf einher. Das lässt sich sogar ganz einfach zu Hause messen. Stellt euch einfach vor und nach einem langen Workout auf die Waage. Ihr werdet erstaunt sein, wie schnell man abnehmen kann. Allerdings nur Wasser, denn die Differenz, die ihr nach dem Lauf messt, ist nichts anderes als die Trinkmenge, die ihr euch nun so schnell wie möglich gönnen solltet. Top-Sportler verlieren unter ungünstigen Bedingungen bis zu 2 l und mehr pro Stunde. Soviel werden es im Freizeitsport nicht werden, aber eine Flasche Wasser darf es schon sein.

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