Wer unseren Gilbert Gürster sieht, kommt nie auf die Idee, dass der muskelbepackte Goldfield-Athlet im August 70 Jahre alt wird. Bei den Fotos und Videos, die Gilbert regelmäßig auf seinem Instagram-Kanal postet, bleibt sogar weitaus jüngeren Menschen der Mund offenstehen. Wie macht der Duisburger das, dessen 50er-Oberarm schon in den 80er Jahren durch die Medien ging? Zu einer Zeit also, als viele der heutigen Studiomitglieder noch gar nicht geboren waren. Was ist das Geheimnis seiner beeindruckenden Form und wie motiviert man sich über so viele Jahrzehnte zu dem intensiven Training, das hinter einer solchen außergewöhnlichen körperlichen Verfassung steht?
Muskulatur ist in jedem Alter trainierbar
All das wird uns Gilbert schon bald aus erster Hand verraten, denn er hütet seine Strategien nicht als Geheimnis, sondern teilt sein umfangreiches Know-how gerne mit anderen. Eines können wir allerdings schon vorwegnehmen. Die menschliche Muskulatur ist in jedem Alter trainierbar. Natürlich macht es einen Unterschied, ob man seit jungen Jahren konsequent durchtrainiert hat oder ob man mit 50 oder 60 plus zum ersten Mal der Weg in ein Studio findet. Auf positive Veränderungen darf man sich aber auch in fortgeschrittenem Alter noch freuen. Die Praxis hat gezeigt, dass sogar die Muskeln von hochbetagten Menschen noch auf ein an die aktuelle Leistungsfähigkeit angepasstes Krafttraining reagieren. Das stimmt hoffnungsvoll. In Zeiten steigender Lebenserwartung werden die im Alter nachlassenden Kraftfertigkeiten zu einem immer größer werdenden Problem. Unter dem Stichwort Sarkopenie ist der altersbedingte Muskelschwund in den letzten Jahren zunehmend in den Fokus der Öffentlichkeit getreten. Den muss man zum Glück nicht als Schicksalsschlag hinnehmen, dem man hilflos ausgeliefert ist, sondern man kann durchaus aktiv etwas dagegen unternehmen. Allerdings empfiehlt es sich, sich nach Jahrzehnten weitgehender körperlicher Inaktivität Hilfe durch die Unterstützung erfahrener Trainer zu sichern und nicht allein zu experimentieren.