Die ersten schwülen Hitzetage des Jahres liegen hinter uns und mit ihnen möglicherweise auch die ersten Muskelkrämpfe beim oder nach einem intensiven Training. Das kann zwar ganz schön unangenehm sein, ist aber erst einmal noch kein Drama. Doch gucken wir uns die Gründe für das unnatürlich starke Kontrahieren eines Muskels etwas genauer an.
Unzureichende Versorgung der Muskulatur mit Nährstoffen und Energie
Bei einem Krampf handelt es sich nicht um eine Verletzung im klassischen Sinn, sondern um eine Funktionsstörung. Trotzdem kann ein Krampf nicht weniger schmerzhaft sein und eine weitere Bewegung des betroffenen Bereichs zumindest kurzzeitig nahezu unmöglich machen. Ein Krampf tritt gerne im Zuge eines Trainings oder Wettkampfs bei großer Hitze auf. Er kann aber auch davon völlig unabhängig auftreten und andere Gründe haben, die gar nichts mit einer sportlichen Betätigung zu tun haben, z. B. bei nächtlichen Wadenkrämpfen. Der direkte Auslöser von Krämpfen ist bis heute noch nicht geklärt, ausschlaggebend ist jedoch immer eine unzureichende Versorgung der Muskulatur mit Nährstoffen und Energie.
Zu den bedeutenden Risikofaktoren für Muskelkrämpfe gehören ein hoher Flüssigkeits- und Elektrolytverlust, eine unangepasste Trainingsgestaltung, zu enge Schuhe, Kälte – also auch das Gegenteil von Hitze -, Krampfadern und Infektionen.
Erstversorgung & Therapie
Die betroffene Muskulatur wird passiv gedehnt. Besonders effektiv ist die aktive Anspannung des Antagonisten (Muskelgegenspieler). Lockerungsmassagen sowie Wärmebehandlungen, z.B. mit speziellen Salben, helfen bei der Reduzierung des Muskeltonus. Mit Eintritt der Beschwerdefreiheit kann das Training wieder aufgenommen werden.
Der Elektrolythaushalt spielt eine wichtige Rolle für die Kontraktionseigenschaften der Muskulatur. Bei erhöhter Krampfneigung, auch bei nächtlichen Wadenkrämpfen, sollte der Elektrolytstatus bestimmt und nötigenfalls supplementiert werden. Außerdem sollten orthopädische Defizite – z.B. Fußfehlstellungen – und muskuläre Dysbalancen, z.B. zu schwache oder verkürzte Wadenmuskeln, abgeklärt werden. Generell sollte der Trainingszustand unter die Lupe genommen werden, wenn es regelmäßig zu Krämpfen kommt. Um Muskelkrämpfe zu vermeiden, sollten Sportler bei lang andauernden Belastungen viel trinken.
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