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Viele Sportlerinnen und Sportler halten einen hohen Muskeltonus, der auch im Ruhezustand immer sichtbar ist, für erstrebenswert. Richtig ist, je höher der Spannungszustand des Muskels in Ruhe, desto verletzungsanfälliger ist dieser Muskel auch. Die kleinen Kapillargefäße werden abgedrückt und so die Durchblutung gemindert. Als Folge können die Stoffwechselzwischen- und -endprodukte nur unzureichend abgeführt werden.

Immer schön locker bleiben

Von Training zu Training verschlimmert sich dieser Zustand. Langfristig können sogenannte Myogelosen entstehen, kleine, schmerzhafte Knötchen im Gewebe, die einem ganz schön zusetzen können. Ein angespannter Muskel kann natürlich hart sein, in Ruhe sollte er dagegen möglichst locker und geschmeidig bleiben. Ein Ziel, zu dem aktive Erholungsmaßnahmen durchaus einen wichtigen Beitrag leisten können.
Diese Maßnahmen können übrigens von aktiven Sportlern und Nichtsportlern gleichermaßen gewinnbringend durchgeführt werden, denn wer jeden Tag acht Stunden verkrampft über seinem Schreibtisch hockt oder an seinem Arbeitsplatz steht, der kann mit seiner Muskulatur die gleichen Probleme bekommen wie ein Sportler, der sich zu wenig Zeit für Gymnastik oder physikalische Maßnahmen nimmt. Aktive Erholung ist passiver Erholung in der Effektivität deutlich überlegen. Obwohl die passiven selbstverständlich auch ihren Sinn haben.

Wasseranwendungen oder regelmäßige Saunabesuche trainieren die Gefäßmuskulatur und verbessern langfristig die Durchblutungssituation in den Muskeln. Dennoch stehen sie in der Liste der Maßnahmen erst an zweiter Stelle, wenn der Organismus nach der Anstrengung bereits durch ein kurzes Cool-down wieder deutlich heruntergefahren ist. Das muss nicht einmal viel Zeit in Anspruch nehmen. 10 bis 15 Minuten sind in der Regel völlig ausreichend. Dabei kann man ein lockeres Pedalieren auf dem Radergometer wählen oder eine kurze Strecke zügig auf dem Laufband gehen. Am Arbeitsplatz sollte man jede Möglichkeit zur Bewegung nutzen. Dazu gehört auch ein regelmäßiger Wechsel der Sitzhaltung.
Auf ein intensives Dehnprogramm sollte man direkt im Anschluss an das Muskeltraining noch verzichten. Doch wie immer die persönliche Cool-down-Phase auch aussieht, entscheidend ist, dass man sich diese Zeit nach jedem Training mit der gleichen Selbstverständlichkeit gönnt, wie das Aufwärmen.