Alle Zutaten, die man neben dem intensiven Training benötigt, um muskulöser und stärker zu werden, produziert der Körper jeden Tag. Damit diese natürlichen Prozesse jedoch optimal ablaufen können, braucht er Unterstützung.
Testosteron, STH und Insulin
Ohne zu tief in die Biochemie eindringen zu wollen, sollten die Hormone Testosteron, STH und Insulin bekannt sein. Alle drei sind wichtig für eine anabole, also aufbauende Stoffwechsellage. Doch nicht immer ergänzen sie sich in ihrer Wirkung so, wie es sein sollte. Vor allem das Wachstumshormon, STH, und Insulin können zusammen nicht gut.
Testosteron, das männliche Sexualhormon, findet sich auch bei Frauen, allerdings in weitaus niedriger Konzentration. Daher müssen Frauen auch beim Krafttraining keine Muskelberge befürchten. Für die Trainingserfolge ist Testosteron in mehrfacher Hinsicht bedeutsam. Es fördert den Aufbau von körpereigenem Eiweiß, es macht aggressiv, begünstigt also den richtigen „Biss“ im Training, und es erschwert die Einlagerung von Körperfett.
Keine Süßigkeiten vor dem Zubettgehen
Die STH-Produktion sinkt nach dem Ende der Pubertät mit dem Alter deutlich ab. STH ist ein „Nachthormon“, das nicht nur nach einem intensiven Training vermehrt von der Hirnanhangdrüse ausgeschüttet wird, sondern auch während wir schlafen. Es sorgt dafür, dass der Körper nachts seine Energie aus Fettsäuren gewinnen kann. Ein richtiges „Schlankmacherhormon“ also. Das ist der Grund, warum unser Blutzuckerspiegel morgens nicht „im Keller“ ist, wie irrtümlich oft angenommen. Es könnte auch der Grund dafür sein, dass ein frühmorgendliches Ausdauertraining auf nüchternen Magen sich günstiger auf die Fettverbrennung auswirkt. Unser Organismus ist um diese Zeit ohnehin noch ganz auf Fettverbrennung eingestellt. Sollte er zumindest, denn wir können uns dieses schönen Effektes selbst berauben. Dann nämlich, wenn wir spätabends noch Kohlenhydrate, vor allem in stark verarbeiteter Form, zu uns nehmen oder zu viel Bier trinken. Damit rufen wir nämlich das Insulin auf den Plan. Dieses von der Bauchspeicheldrüse gebildete Hormon sorgt als eine Art Pförtner dafür, dass Kohlenhydrate und andere Nährstoffe in die Zellen gelangen können. Kaum etwas schraubt den Insulinspiegel so in die Höhe, wie stark verarbeitete Kohlenhydrate, die rasch ins Blut gelangen und dort den Blutzuckerspiegel in die Höhe treiben. Das wiederum provoziert die Insulinausschüttung, denn der überschüssige Zucker muss möglichst schnell aus dem Blut verschwinden, um keinen Schaden anrichten zu können. Auch nachts! Das aber blockiert die STH-Produktion. Süßigkeiten vor dem Zubettgehen, ein paar Bierchen und schon ist es Essig mit der nächtlichen Fettverbrennung.
Zuviel Alkohol, zu viel Körperfett und zu wenig Bewegung sind auch die großen „Gegenspieler“ des Testosterons. Wer sein Muskelhormon auf hohem Niveau erhalten möchte, der sollte weniger Zeit am Tresen und dafür mehr Zeit beim Sport verbringen. Wenn dann noch die Nährstoffzufuhr stimmt und der Proteinbedarf gedeckt ist, dann stimmen die Voraussetzungen, und dem Muskelaufbau steht nichts mehr im Weg.